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Erstaunliche Wanderung der Distelfalter (Vanessa cardui)

Sie fliegen im Frühling in Generationen von Südafrika bis in den Hohen Norden und im Herbst in Generationen wieder in den Süden zurück. Wie können nur die aus einem winzigen Ei geschlüpften Falter wissen wohin sie weiterfliegen müssen? Neu auf die Welt gekommen, wissen diese, dass es Frühling oder Herbst ist. Erstaunlich diese und noch viele andere Fähigkeiten, oder?

Oberseite des Distelfalters

Unterseite hat ganz anderes Muster!

Das Schweizer TV zeigte am Sonntag 2.9.2018 einen neuen Dokfilm über den Distelfalter

Die neusten Facts sind wissenschaftlich erhärtet:

  • Distelfalter gibt es schon 50 Millionen Jahre
  • Die Falter machen in der Entwicklung vom Ei zum Schmetterling eine einzigartige Verwandlung durch
  • Sie haben alle Informationen in ihren Zellen/Genen gespeichert
  • Sie fliegen auf ihren Wanderruten vom höchsten Norden bis unter den Äquator in mehreren Generationen hin und zurück

Diese Falterart fliegt z.B. von Skandinavien aus 15’000 km bis Südafrika und zurück, aber nicht in einem Leben sondern in mehreren Generationen. Im Frühling fliegen sie Richtung Norden dem Sommer entgegen brauchen sie etwa vier Generationen und Richtung Süden dem Winter entgegen in etwa drei Generationen. Nach einigen Tausend Kilometern Flugdistanz müssen sie sich durch Fortpflanzung erneuern. Wieso wissen die neu geschlüpften Falter in welche Himmelsrichtung sie weiterfliegen müssen??? Diese Information muss einprogrammiert sein. Es gibt natürlich auch weitere Tierarten, die haben auch viele Verhaltensweisen in ihren Zellen und Genen gespeichert. Früher sagten wir, das ist der Instinkt. Heute wissen wir, dass die Information in den Zellen steckt. Auch erstaunlich ist die Aussage in Dokumentationsfilmen, dass diese Falterart schon seit 50 Millionen Jahren existiert; und wie haben sie sich entwickelt, aus was? Hierzu gibt es die bekannte Frage: Was war zuerst, der Falter oder das Ei? Diese bekannte Frage ist auch beim Huhn zu stellen und bei der biologischen Zelle. Was war zuerst: Der Zellkern oder die lebensnotwendige Hülle? Keines kann ohne das andere existieren. Da gehört die menschliche Zelle auch dazu. 

Das Ei des Distelfalters sieht ja aus wie ET Objekt  

Als Puppe durchläuft der Schmetterling eine besondere Metamorphose. Eine kurze Zeit wird der Inhalt sogar flüssig und nachher befindet sich jede Zelle am richtigen Ort. Erstaunlich – oder?  Bald sprengt der Deckel beim Kopfe ab und daraus schlüpft ein fertiger voll lebensfähiger Falter, der nichts lernen muss denn er weiss alles. Und weiss gleich in welche Richtung die Reise weitergeht. 

Noch vor wenigen Jahren wussten die Forscher nicht wohin die Falter im hohen Norden “verschwanden”, es war das grosse Rätsel. Mit Radar und Markierungen am Insekt, konnte sie feststellen, dass sie längere Zeit auf 1000 Meter Höhe aufhielten. Warum sie das tun ist noch unbekannt. Vermutlich brauchen sie im hohen Norden die starken Erdmagnetfelder. Bekanntlich sehen wir die starken Magnetfelder bei günstigen Bedingungen als fantastische farbige Nordlichter. Die Distelfalter werden wohl kaum durch die schönen Nordlichter beeindruckt. Tanken sie eventuell mit Hilfe des starken Erdmagnetfeldes etwa Energie auf? Wer weiss das schon. Auf den beiden langen Reisen von Norden bis Süden und wieder zurück orientieren sie sich am Sonnenstand und anhand der Magnetfelder der Erde. Wie kann ein solch kleines Insekt mit einem winzigen Gehirn all diese Verhaltensweisen speichern und diese enorm lange Reise machen? 

Seit ich den Dockfilm gesehen habe, bin ich noch mehr erstaunt, wieviel Informationen diese kleinen Insekten in ihrem Kopf und in allen Zellen und Genen gespeichert haben. Ich konnte selber beobachten, wie Rüebliraupen mehrlagige Seidenfäden spinnen und sich damit vor dem Verpuppen an einer Wand anbinden. Ein hochkomplexer Vorgang, wieso wissen sie so genau was sie tun müssen. Alle Bewegungen werden über Jahrmillionen gleich ausgeführt. Wer hat das denen beigebracht? Übrigens die Puppen dieses verwandten Schwalbenschwanz Schmetterlings sind frostfest und überwintern in unseren Gegenden mit Frostschutz im Körper. Sie sind Standortgetreu und müssen nicht im Winter in den Süden fliegen. Im Internet finden sie viele verschiedene Dokumentationsfilme über viele Falterarten, die eine lange Reise machen.