Bildhafte Reise durch die Innerschweiz und kurze Erklärung zur Entstehung der Eidgenossenschaft
Die erste Landsgemeinde fand am 25. Dez. 1281 in der Pfarrkirche zu Schwyz statt, 10 Jahre vor der Gründung der Eidgenossenschaft 1291. In der Urkunde wurden 55 Landsleute erwähnt. Ein Johanns Uff der Mura (einer unserer Vorfahren: Auf der Maur) ist erwähnt und es ging um einen Marchenstreit mit dem Kloster Einsiedeln.
Die Pfarrkirche St. Martin in Schwyz
Das Kloster Einsiedeln
Im Kloster Einsiedeln steht im Einkünfte-Urbar 1217 auf lateinisch “Super Murum”. Die Auf der Maur (uff der Mur’s) und viele andere Landsleute in den Talschaften mussten Zins dem Kloster Einsiedeln abliefern. Das und andere Marchstreitigkeiten hat den Schwyzern nicht gefallen und über 100 Leute haben das Kloster Ensiedeln in der Nacht vom. 6. zum 7. Januar 1314 überfallen. Nach dem Raub von Heu und Korn und einem Gelage haben sie ein paar Mönche nach Schwyz abgeführt. Zurück im Dorf Schwyz mussten sie die Mönche wieder freilassen. Die Schwyzer wurden in 46 Punkten angeklagt. Das Kloster kannte wegen den Zinsabgaben im Punkt 38 genau 36 Männer mit Namen. Einer war “Uli uff der Mur”.
Die Reaktion der Habsburger kam am 15 November 1315 postwendend mit einem Angriff von ungefähr 2000 Mann über Morgarten nach Schwyz mit Herzog Leopold der I. als Anführer. Es war ein erstes Auflehnen der Schwyzer gegen die Schirmherrschaft der Habsburger. Als Leopold einen weiteren Feldzug gegen die Waldstätte plante und die Schwyzer weitere Schutzmauern (Letzimauern) bauten, wurde im Jahr 1318 zwischen Habsburg und der Waldstätte ein Waffenstillstand geschlossen.
Morgarten Schlachtdenkmal am Ägerisee in Gedenken an die Morgartenschlacht vom 15. Nov 1315
Anfang Ägerisee bei Morgarten. Rechts der Zugerberg, im Hintergrund din der Mitte der Niederbauen bis links das ewige Eis der Uri Rotstock
Im Hintergrund ist ein schmaler aber sehr steiler Waldstreifen und ein damals schwieriger Übergang nach Satel und Schwyz. An der Krete im Wald versteckt haben die Eigenossen auf die angekündigten Habsburger gewartet. Baumstämme und grosse Gesteinsbrocken waren die Waffen der Bauern gegen ein 2000 Mann starkes Heer der Habsburger.
Der Seespiegel stand damals viel höher und das Heer musste unten am steilen Gelände auf schmalem Weg durchziehen. Zu dieser Jahreszeit gab es schon Schnee und die Habsburger hatten keine Chance.
Die drei Urkantone nutzten den grossen Geländevorteil im steilen Gelände und überrollten die Angreifer von oben herab mit Steinen und Baumstämmen, sie hatten kaum andere Waffen. Nachdem die Reiter von den scheuenden Pferden fielen und kampfunfähig wurden, war die Lage im Chaos aussichtslos und dem Fussvolk hinten blieb nur noch die Flucht. Es war kein eigentlicher Kampf Heer gegen Heer. Die Urner-, Schwyzer- und Nidwaldner Landsleute haben sich nur mit ihren Möglichkeiten verteidigt. Metallene Gerätschaften wurden vor ein paar Jahren wenige gefunden. Die eisernen Rüstungen wurden wohl eingesammelt und zu Werkzeugen und Pflugscharen umgegossen.
Vorgeschichte:
Am 2. 9. 1018 schenkte Kaiser Heinrich II dem Kloster Einsiedeln grosse Gebiete in der Innerschweiz. Unter verschiedenen Schirmherrschaften von Kaisern, Königen und Habsburgern wurden unsere Gebiete in der Innerschweiz hin und her geschoben. Unter Abt Gero (1101-1122) brach der Marchenstreit offen aus. Ein Schiedsspruch von 1311, wonach die entrissenen Gebiete an das Kloster zurückzugeben seien, befolgten die Schwyzer nicht. Es kam dann zum Überfall wie oben beschrieben und ein Jahr später zur Morgartenschlacht.
Die Einwanderung der Alamannen:
213 n. Chr. tauchte der Name Alamanni erstmals auf. Nach dem Rückzug der Römer um 400 n. Chr. wurde dieses Gebiet von König Chlodewig (482-511) entscheidend besiegt. Unter fränkischer Aufsicht wurde das Gebiet vom Vierwaldstättersee und zum Thunersee bis ins 6. /7, Jahrhundert endgültig besiedelt. Alamannegräber mit Beigaben wurden in der Kirche zu Schwyz und beim Postplatz Café Hug gefunden. Die erste Kirche entstand um 730.
Erste urkundliche Erwähnung:
Um 450 vor Christus (in der La Tène-Zeit) wurde dieses Geiet von griechischen Schriftstellern erwähnt. Die Griechen nannten dieses Volk mit zahlreichen Stämmen zwischen Rhone, Rhein und Donau “Keltoi” (Kelten). Es wird sogar vermutet, dass unser jodeln von der Keltischen Musik abstammt. Der bedeutenste oder schönste Fund ist der 1962 gefundene Goldschatz von Erstfeld (Uri) und ist im Landesmuseum in Zürich ausgestellt.