Im Winter 2018 hatten wir sehr viele verschiedene Vögel in unserem Garten. Habe viele mit meinem neuen Sony Teleobjektiv 24-240mm fotografiert. Bei dieser Foto habe ich sofort eine grosse Ähnlichkeit zum Bild die “Geburt des Adams* von Michelangelo gesehen. Wir hatten über viele Tage während Stunden ein Buntspechtpärchen zu Besuch. Meisen und Buntspechte hingen an den Futterkolben und bis zu drei Eichelhäher pickten die verdorrten Feigen und Palmbeeren. Kernbeisser, Drosseln, Amseln, Spatzen und allerlei Finken waren zu Gast.
Am 1.3.2018 sah ich im Feigenbaum Geäst einen Eichelhäher unruhig herumhüpfen, als ob er einen speziellen Platz suchte. Rasch holte ich das Teleobjektiv und hoffte noch ein Foto machen zu können. Ich stand hinter der Fensterscheibe und der Eichelhäher war in 6 Meter Entfernung in den Feigenbäumen. Während wenigen Sekunden knipste ich einige Fotos.
Zuerst war auch das Buntspechtweibchen am Futterkolben, erkennbar ohne roten Fleck am Nacken. Der Eichelhäher schaute nach Rechts und nahm keine Notiz.
Eine Sekunde später fliegt das Buntspecht Weibchen weg und der Futterkolben schwingt noch aus…
Jetzt schaut der Eichelhäher direkt zu mir herüber, Aug in Aug, ob ich bereit sei für die nächste Aufnahme und der grüne Futterkolben hängt jetzt gerade.
Der Eichelhäher wird als göttlicher Hüter des Waldes genannt und schlägt Alarm für die übrigen Waldbewohner, wenn Gefahr droht.
In dem Moment fliegt das Bunntspecht Männchen herbei, erkennbar am roten Fleck am Nacken, und klammert sich an einen Stützpfosten. In dem Moment entsteht die seltendste Foto der Welt. Der Eichelhäher macht auf der Stelle einen Hüpfer und dreht sich rechtsherum zum Buntspecht Männchen hin. Diese Konstellation erinnerte mich augenblicklich an das Gemälde von Michelangelo mit dem Titel: — die Geburt des Adams —
Die Schnäbel berühren sich fast, aber doch nicht ganz. Diese kleine Distanz ist wichtig beim gemalten Bild von Michelangelo. Der Eichelhäher schaut sehr intensiv runter und das Bunntspecht Männchen schaut eher belanglos nach oben. Ob die beiden Darsteller ihre Rollen kannten ???
Zwischen Eichelhäher und Buntspecht war genau 1 Meter Distanz. Mein Fotoapparat hat wohl auf den Ast dazwischen fokussiert, so sind beide einigermassen scharf abgebildet, der Buntspecht eher mehr.
Wie mir jemand später sagte, sei noch ein Auge auf dem Foto erkennbar, welche die Szenerie beobachtete, en paar Centimeter unter dem rechten Fuss des Eichelhähers. Etwas unscharf aber mit guten zeichnerischen Merkmalen erkennbar. Es ist eine Astverdickung am senkrechten Stamm. Das Auge mit Iris und Pupille. Wegen der spontanen Drehung des Hähers, fliegen noch die Flöckchen vom Sitzbereich herunter. Das zeigt die Dynamik der kurz hintereinander erfolgten Aufnahmen.
Im diesem berühmten Gemälde gibt “Gott” dem Adam das menschliche Denken, das Bewusstsein. Das ist wie eine Geburt in ein neues Leben, ein neues Da-Sein. Michelangelo hat dafür sehr lange an dem Deckengemälde in der Sixtinischen Kapelle gemalt. Sein Bild ist voll von Informationen. Adam schaut mit einem inneren und träumenden Blick hinauf und ahnt etwas, während Gott sehr bewusst ihn zu berühren versucht, ihn als “Mensch” erschafft.
Michelangelo hat Gott mit 12 Menschen und Engeln dargestellt. Die Eva (Leben) in seinem linken Arm und zwei Kindern übergibt er jetzt dem Adam (Erdling). Alle drei sind scharf gezeichnet. Ein Kind berührt Gott mit der linken Hand, das andere hängt ihm an seiner Schulter und will auch mit auf die Erde. Sie heben sich eindeutig von den anderen diffus gezeichneten Menschenkindern ab. Eva fokussiert bewusst zu Adam und freut sich auf das neue Leben als Familie. Ich glaube, alle drei werden in diesem Moment dem Adam geschenkt. Eine weitere klar gemalte männliche Gestalt trägt Gott auf seinen Schultern. Ihn interpretiere ich als Grossvater oder Urvater oder ist es Michelangelo selber? Unterhalb des rechten Oberarmes von Gott sehe ich eine ältere Frau mit geschlossenen Augen, ist es die Urmutter Gaia? Sie ist gar fest ins Bild gequetscht und hat ein leidendes Gesicht. Das Gesicht ist verschwommen gemalt. Die Unschärfe ist stark ausgeprägt. Adam kann die 12 Engelsgestalten vermutlich nicht sehen, aber er erahnt sie. Das Gesicht der zwölften männlichen Engelsfigur ist schwer zu erkennen. Der Engel befindet sich vor Gaya und dem Ur-Mann. Man sieht nur ein Teil der gelockten starken hellen Haare. Die Beine sind schon stark, fast wie ein Erwachsener Mann, er ist kein Kind mehr.
Das sind alles meine Interpretationen, die ich als Kunstmaler aus dem Bild herauslese. Es würde mich wundern, wenn Michelangelo etwas anderes sagen wollte. Das ist ja das Schöne, dass jeder bei einem Kunstwerk selber seine eigenen Interpretationen gemäss seinen Erfahrungen machen darf. Auf Wickipedia erklären sie nur, dass Eva nun zu Adam gegeben wird. Ich sehe da eindeutig mehr. Interessant ist nur, dass jetzt einige Wochen später am 24. Februar 2018 aus dem alten Testament in unserer Kirche gelesen wurde, dass der erste Mensch von der Erde abstamme und dass der zweite Mensch vom Himmel kam. Welche Übereinstimmung! Michelangelo hatte sich sicher auf diese Bibelstelle bezogen.
Inzwischen habe ich nie mehr drei Eichelhäher gleichzeitig beim Futterhäuschen gesehen.
Hier noch eine schöne Posse des Eichelhähers und des Buntspechtweibchens ohne roten Flecken am Nacken.
Den ganzen Winter über waren viele verschiedene Vogelarten im Garten.
Diese Fotosequenz zeigt eine schöne Kommunikation zwischen einem Star und einem Kernbeisser.
Der Star bemerkt in dem Moment den stärkeren Vogel auf der anderen Seite des Häuschens.
Er streckt sich ein wenig, um besser um das Futterhäuschen herum zu sehen.
Der Kernbeisser zieht sich etwas aus dem Blickfeld des Stars
und jetzt muss sich der Star strecken, um zu sehen, ob der Kernbeisser immer noch da ist,,,
Jetzt schaut der Kernbeisser rasch um die Ecke und macht “Buhhh” Der Star erschrickt und flüchtet ;-))
Eichelhäher und Amsel im Ballett
Eichelhäher auf Fruchtzweig von Palme
Blaumeisen
Stieglitz (Distelfink) knackt einen Sonnenblumenkern auf
Fitis Nest mit 4 Jungen im Sommer unter unserem Balkon. Sie ist eine Unterart des Zilp Zalp, jedoch ohne verräterischen Gesang. Die Raubvögel können sie daher nicht gut orten. Sie geben nur einen kurzen hohen Laut von sich.